Vorwort(e)

Kritische Beobachter gewinnen zunehmend den Eindruck, dass eine winzige Minderheit der Migranten in Deutschland ein Bild der Migranten prägt, das sehr weit von der Realität entfernt ist.

Mitte der 90er Jahre kreierte der türkischstämmige Schriftsteller Feridun Zaimoglu eine „Kanak Sprak“. In seiner Zeit war die „Kanak Sprak“ nicht nur ein gut gelungenes Kunstprodukt, sondern auch eine passende Stimme zu einer Verhaltensweise. Nämlich die Verhaltensweise einiger weniger junger Männer türkischer Abstammung, die sich als Arbeitslose und mit Goldketten geschmückt als Hehler zu behaupten versuchten. Im Namen der Kunst, der Vielfalt, der Unterhaltung und auch der Notwendigkeit, jede negative Handlung an den Pranger zu stellen, ist diese Leistung zu würdigen. Daraufhin wurde, wie so oft im Leben wenn mit etwas Geld gemacht werden kann, die „Kanak Sprak“ bis zum umfallen kommerzialisiert. Wer immer die passende Stimme, die Figur, das Aussehen und die schauspielerischen Fähigkeiten zu besitzen glaubte, hat es sich nicht nehmen lassen, wissend, dass ein deutsches Publikum gern über Türkenklischees lachen möchte, diese Nummer zu versuchen. Das Problem dabei ist nicht die „Kunst“ und auch nicht die „Künstler“, sondern das Bild, das dadurch auch durch die Pisa- Studie angereichert entstanden ist. Die Zahl der Deutschen und Menschen anderer Nationalitäten ist nicht unerheblich, die sich das Bild der Migration mit derartigen Klischees gezimmert haben. Mit diesem Buch soll versucht werden zu zeigen, dass diese Bilder nur sehr vage etwas mit der Migration zu tun haben. Sie sind genauso wenig die Migration, wie die „Halbstarken“ der Sechziger- und teilweise der Siebzigerjahre Deutschland waren.

Auszug aus dem Vorwort zum Buch von
Bernardino di Croce


Vorworte zum Buch

10-10-2017
Das neue di Croce Buch bald erhältlich

 

 

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