MenschenrechtsFragen

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Heiner Bielefeldt, Franz-Josef Hutter, Sabine Kurtenbach und Carsten Tessmer (Hrg.): MenschenrechtsFragen
 

Über Volkmar Deile

Barbara Lochbihler und Stefan Keßler

„Liebe Mitstreiterinnen ...“
„... und Mitstreiter!“ − so fingen in seiner Zeit als Generalsekretär von amnesty international Deutschland häufig die Reden von Volkmar Deile an. Darin spiegeln sich gleich drei seiner Eigenschaften:
Er ist ein Mann des Wortes, der sorgfältigen − mitunter auch ironischen − Formulierung. Volkmar Deiles Reden und Vorträge waren immer ausgezeichnet und haben unsere Anliegen auf den Punkt gebracht. Er hat sich dabei auf Ort und Publikum der Veranstaltung eingestellt. Vor allem bei großen Veranstaltungen argumentierte er nicht trockentheoretisch, sondern kurz, lebendig und präzise. Zugute kam ihm dabei seine tragende Stimme, mit der er sich stets Gehör verschaffte.
Volkmar Deile ist aber auch ein Mann des Streites in der besten Bedeutung dieses Begriffs. Kein Streithansel, Kohlhaas oder Querulant, sondern ein stets souveräner, als Autorität anerkannter Mann, der Ungerechtigkeit nicht einfach jammernd zusieht, sondern dagegen angeht. Dieses Buch behandelt viele Fragen und Probleme der aktuellen Menschenrechtspolitik, mit denen sich Volkmar Deile auch schon auseinandergesetzt hat. Sein bisheriger Weg − Aktion Sühnezeichen, amnesty international (ai), Mitglied der Berliner Härtefallkommission − zeigt, dass er sich nicht nur theoretisch mit solchen Problemen beschäftigt, sondern ihm der ganz konkrete, praktische Schutz von Menschen vor Verletzungen ihrer fundamentalen Rechte am Herzen liegt.
Dabei ist Volkmar Deile nicht ein Mann der Henkelkörbchen-Caritas, sondern ein politischer Kopf mit einem ausgezeichneten Gespür für Entwicklungen. Er kann sehr gut einschätzen, welche Anforderungen, aber auch welche Chancen für die Menschenrechtsarbeit sich aus einer bestimmten politischen Konstellation ergeben. Das kam in seiner Zeit als ai-Generalsekretär seinen Lobby- und Öffentlichkeitsauftritten sehr zugute, die immer besonders dann gefragt waren, wenn sich auf der politischen Bühne etwas Neues und Brisantes zeigte. Es fand auch seinen Niederschlag in erfolgreichen Aktionen, die auf Volkmar Deiles Vorschläge zurückgingen.
Damit in Deutschland die Arbeit für Menschenrechte auch fi nanziell auf einer stabilen Grundlage stehen kann, hat Volkmar Deile vor einigen Jahren die Initiative ergriffen und die „Stiftung Menschenrechte“ mitgegründet. Deren nachhaltiges Wirken liegt ihm weiterhin sehr am Herzen.
In der ironisch-doppeldeutigen Anrede, die wir eingangs zitiert haben, steckt noch eine dritte Eigenschaft: Volkmar Deile ist ein Mann mit Humor. Das langjährige ai-Vorstandsmitglied Ellinor Baumann erzählte die folgende Anekdote: „Ich hatte mit Volkmar einen Termin beim srilankischen Botschafter, der uns zum Essen eingeladen hatte. Wir überlegten uns, wie wir wohl ein Gespräch über Menschenrechte beim Essen mit vollem Mund führen könnten. Da schlug Volkmar die folgende Arbeitsteilung vor: ‚Ich esse und Du redest’.“
Die deutsche Sektion von amnesty international hat Volkmar Deile viel zu verdanken. Wir freuen uns daher sehr, dass dieses Buch zu seinem Geburtstag erscheint, und hoffen, dass die Beiträge darin viele Menschen dazu anregen, in seinem Geist für die Menschenrechte zu streiten.

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